Brustfehlbildungen

Brustfehlbildung (Anomalien der Brust)

Entwicklungsfehler und Anomalien der weiblichen Brust, sogenannte Brustfehlbildungen oder Brustanlagestörungen, treten häufiger auf als vermutet. Prinzipiell besteht bei allen paarig angelegten Organen des menschlichen Körpers immer die Möglichkeit, dass Seitendifferenzen auftreten. So auch bei der Brust und Normvarianten der Brust, Brust Asymmetrien sowie auch eine Brustfehlbildung können auftreten. Solche Fehlbildungen können zum einen angeboren (kongenital) sein zum anderen kann die Brustdrüse betroffen sein, so dass es erst im Verlaufe der Pubertät zu Fehlbildungen im Wachstum und Symmetrie der Brust (z.B. die tubuläre Brust Deformität) kommen kann.

Psychische Belastung bei Brustfehlbildungen

Eine sich abzeichnende Ausbildung einer Brustfehlbildung belastet die Psyche des Mädchens oder der Frau erheblich, sie kann entsprechend Defizite im Gefühl ihrer Weiblichkeit entwickeln, der entstehende Leidensdruck kann sich in mehreren psychischen Erkrankungen und Minderwertigkeitsgefühlen manifestieren. In dieser Phase ist Verständnis und Hilfe besonders wichtig. Unterstützung kann und sollte von der Familie und/ oder dem behandelnden Arzt kommen.

Arten von Brustfehlbildungen

Es gibt verschiedene Arten der Brustfehlbildung, die alleine oder miteinander kombiniert auftreten können. So kann das Erscheinungsbild des Busens sehr verschieden sein. Die Definition einer echten Brustfehlbildung ist schwierig. Ein Fehlwachstum der Brust kann sich ausbilden durch vor der Geburt einsetzende, genetisch bedingte Entwicklungshemmungen der Brust (Aplasie, Agenesie, Hypoplasie) oder als Mehrfachbildungen der Brust und der dazu gehörenden Teile (Polythesie, Polymastie, Ektopie).

Einteilung der Brustanlagestörungen

Eine sinnvolle Einteilung von Brustfehlbildungen bezieht sich auf die vorgegebenen anatomischen Strukturen an der Brustwand. Hierzu gehören insbesondere:

1. Brustwarze mit Brustwarzenvorhof / Mamillen-Areolen Komplex (MAK)

2. Brustdrüse / Glandula mammaria

3. Nachbarstrukturen der Brust (Brustwand)

1.    Mamillen-Areolen Komplex (Brustwarzen + Vorhof)

• Aplasie  (Nicht Ausbildung des Brustwarzenvorhofkomplexes)

• Athelie (fehlende Brustwarze)

• Polythelie (mehrfach angelegte Brustwarzen)

• Schlupfwarzen – Hohlwarzen – Flachwarzen

• Hyperplasie der Brustwarzen – (zu groß angelegte Brustwarzen)

2.    Nur die Brustdrüse betreffend

• Amastie (fehlende Brust)

• Amazonensynrom (Asymmetrie durch einseitig große Brust mit Hängeform und Minderwuchs der gegenseitigen Brust)

• Polymastie (akzessorisches Brustdrüsengewebe meist unterhalb der vorderen Axillarlinie)

• Tubuläre Brustdeformität/ Brustfehlbildung oder tuberöse Brust (sog. Rüsselbrust / Schlauchbrust)

• Mikromastie (zu kleine Brust)

• Gigantomastie (extrem große Brust)

• Asymmetrie der Brüste

3.    Nachbarstrukturen der Brust (Brustwand)

• Hühnerbrust / Trichterbrust (Fehlbildungen des Brustkorbes und des Brustbeines)

• Poland Syndrom (Fehlbildungskomplex der oberen Extremität mit Syndaktylie (zusammen gewachsenen Fingern), Brachydaktylie (zu kurzen Fingern), Hypo- oder Aplasie des. M. pectoralis und evtl. auch der Brust und der Brustwarze.)

OP Techniken bei den Brustfehlbildungen

Verschiedene Operationstechniken innerhalb der Plastischen Chirurgie können angewendet werden um Fehlbildungen der Brust entsprechende zu korrigieren. Oftmals ist die Kombination mehrerer OP-Techniken oder ein zweizeitiges Vorgehen erforderlich:

• Hautdehnung durch Gewebeexpansion

• Lappenplastik bestehend aus Haut und Muskel

• Gewebeverpflanzung mittels mikrochirurgischer Technik

• Brustformung durch Brustvergrößerung mittels Implantate

• Brustformung durch Brustverkleinerung

• Brustformung durch Bruststraffung

• Brustwarzenkorrektur bei Schlupfwarzen oder zu großen Brustwarzen